Der Jemen ist eines der ärmsten Länder der Welt und seit vielen Jahren rutscht es immer tiefer in Not und Elend. Der Bürgerkrieg, Korruption und nicht zuletzt Corona stellen das Land vor unlösbare Aufgaben. Nach Angaben der UNO ist der Jemen aktuell Schauplatz einer der größten humanitären Katastrophen der Welt und laut UNICEF leiden dort ca. zwei Millionen Kinder an Hunger, Tendenz steigend. Krankenhäuser, Märkte und viele Schulen sind durch den Krieg zerstört oder geschlossen.

Der Step by Step hat schon seit längerem versucht, ein vertrauenswürdiges und überschaubares Projekt im Jemen zu finden, um dort möglichst unmittelbar die Not der Menschen viel-leicht etwas zu lindern, was sich aber als sehr schwer herausstellte. Die gefährliche Sicherheitslage im Jemen macht es selbst für große europäische Hilfsorganisationen schwer, selbst vor Ort aktiv zu werden.
Durch Zufall und mit Glück trafen wir auf den Stuttgarter Verein STELP e.V. (www.stelp.eu), der – aus einer privaten Initiative, Menschen in Not unbürokratisch und direkt zu helfen entstanden – einen absolut zuverlässigen Kontakt vor Ort im Jemen hat: den Journalist und Fotografen Mohammed A. Baza, der seit vielen Jahren Kontaktmann der ARD im Jemen ist und in Kooperation mit dem STELP e.V. als ehrenamtlicher Projektleiter vor Ort Hilfsprojekte iniziiert, kontrolliert und – z.T. auch durch Besuche in Deutschland – verlässlich dokumentiert.

So hat auf unsere Anfrage hin der STELP e.V. seine Kontaktperson im Jemen darum gebeten, ein Schulspeisungs-Projekt ins Leben zu rufen, das der Step by Step finanzieren kann. Schnell war die Alquds-Mädchenschule in einem Elendsviertel in der Hauptstadt Saana gefunden und von den dort unterrichteten 1100 Kindern wurden 220 Mädchen ausgewählt, da sie sehr bedürftig sind und sich in akuter Hungersnot befinden. Außerdem wurden wir darum gebeten, die 50 Lehrerinnen und Lehrer der Schule ebenfalls in das Schulspeisungs-Programm aufzunehmen, da diese nur sporadisch vom Staat entlohnt werden und durch die-se Unterstützung daran gehindert werden sollen, sich andere Arbeit zu suchen.
So konnte der Step by Step mit einer Spende von 3240 € für diese 270 Menschen in Not Schulspeisungen von März bis September finanzieren – oft die einzige warme Mahlzeit, das einzige Essen am Tag. Und so kann auch die Chance erhöht werden, dass diese Kinder nicht aufgrund von mangelnder Ernährung vor Erschöpfung zusammenbrechen und die Schule abbrechen. Nur mit Bildung gerade für die junge Generation hat das Land Jemen eine Chance auf eine bessere Zukunft.