Die Vorfahren der Batwa / Twa (auch Pygmäen genannt) lebten tausende von Jahren das traditionelle Leben in Wäldern.
In den späten 1980er Jahren wurden alle verbliebenen, im Wald lebenden Twa aus dem Volcanoes National Park (Berggorillas), dem Nyungwe Forest Reserve und dem Gishwati Forest in Ruanda und anderen Nachbarländern vertrieben. Infolge dieser Landkonfiskation haben Twa viel von ihrem traditionellen Waldwissen aber vor Allem ihre Lebensgrundlage und ihre Heimat verloren.
Zunehmende Armut, die durch den Verlust ihrer Lebensgrundlage verursacht wurde, führte dazu, dass andere Ruander zunehmend Twa als soziale Ausgestoßene brandmarkten.
Mit dem Verlassen der Wälder hat sich das Leben der Batwa-Pygmäen für immer verändert. Der Vulcanoe-Wald wurde zum Nationalpark und Weltkulturerbe erklärt, um die gefährdeten Berggorillas innerhalb seiner Grenzen zu schützen.
Die Batwa wurden aus dem Park vertrieben, ohne dafür eine Entschädigung zu bekommen. Armut, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Mangel an Bildungsmöglichkeiten, HIV sowie geschlechtsspezifische Gewalt und Diskriminierung sind in Batwa-Gemeinschaften höher als in anderen Gemeinschaften. Das Ergebnis ist absolute Armut und aufgrund des Mangels an Bildung gibt es auch kaum Ausweg aus dieser Situation.

Obwohl Ruanda beeindruckende Fortschritte bei der Bekämpfung von Armut und Ungleichheit gemacht hat und die Indikatoren in Bereichen wie Gesundheit und Bildung verbessert wurden, zeigen Berichte, dass Batwa-Gemeinschaften durch Diskriminierung und Schwierigkeiten beim Zugang zu Dienstleistungen weitgehend von diesen Vorteilen ausgeschlossen wurden.
Dies hat zur Folge, dass sie höhere Kindersterblichkeitsraten, eine kürzere durchschnittliche Lebensspanne und höhere Erkrankungs- und Unterernährungsraten aufweisen als ihre Mitmenschen.

Im Alltag ist die Diskriminierung deutlich zu spüren, es gibt keine Arbeit für Erwachsene, keine Bildung für Kinder, kein Zugang zum Gesundheitssystem und sie führen ein Leben am Rande der Gesellschaft. Die Frauen wissen oft nicht um ihre Rechte und sind nicht selten sexueller Gewalt ausgesetzt.

Es fehlt am Nötigsten wie Trinkwasser und Nahrung. Die Folgen der Mangelernährung und mangelnden Hygiene durch fehlendes Wasser ist sichtbar und auch anhand der Sterbefälle messbar. Die „Suppe“, die man nicht mehr Wasser nennen kann, aber als Einziges zur Verfügung steht, ist undefinierbar braun gefärbt, riecht und es wimmelt vor Dreck und Bakterien.

Die katastrophalen Lebensbedingungen machen sprachlos. Da wundert es kaum, dass die Lebenserwartung dort unter 37 Jahren liegt und jedes 3. Kind seinen 5. Geburtstag nicht überlebt.

Hilfe vor Ort
Da es in dieser Gegend keine natürliche Trinkwasserquelle gibt bzw. die Leitungen extrem teuer sind, haben wir uns in enger Absprache mit Experten vor Ort für eine Regenwasserzisterne entschieden. Mit einem 20.000l Tank können über 125 Menschen mit Wasser versorgt werden. In Ruanda gibt es 4 Regenzeiten und die Zisterne wird sich regelmässig wieder füllen. Eine einmalige Anschaffung, die nachhaltig von mehreren Familien mehrere Jahrzehnte genutzt werden kann.

Unser Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Batwa zu verbessern. Auch die Gesundheitssituation durch die Mangelernährung und fehlender Hygiene kann durch den neuen Trinkwasserzugang verbessert werden.
Wir hoffen dadurch auch die hohe Kindersterblichkeitsrate senken zu können.
Unser konkretes Ziel sind 5 Zisternen im Laufe der kommenden 3 Jahre bauen zu können.

Durch die bewilligten Fördermittel von Step by Step konnten die Arbeiten am ersten Trinkwassertank abgeschlossen werden und mit Hilfe von Step by Step konnte der zweite Trinkwassertank realisiert werden.